Buenos Aires, die Hauptstadt Argentiniens und so vielfältig wie man es sich nur vorstellen kann. Um sie in wenigen Worten zu beschreiben: bunt, kulturell und voller Leben.
Hier leben knappe drei Millionen Menschen, wenn man noch die Vororte dazu zählt knappe 15 Millionen und dennoch strahlt sie Ruhe und Gelassenheit aus. Wir besuchen hier alte Freunde von Alejandro, Juan Ignacio und seine Lebensgefährtin Eli, welche uns schon sehnsüchtig seit einigen Monaten erwarten und uns in ihrem kleinen Apartment im Zentrum von Buenos Aires herzlich für ein paar Tage aufnehmen. Juan Ignacio geht mit uns gemeinsam auf Erkundungstour und zeigt uns sowohl touristische Attraktionen als auch viele Insidertipps, die sonst nur die Porteños (so nennen sich die Einwohner von Buenos Aires) besuchen.
Im Viertel Retiro vor dem Uhrturm, dem kleinen Bruder des Londoner Big Ben, finanziert von der englischen Bevölkerungsgruppe in BA.
Am Friedhof Ricoleta, der letzten Ruhestätte zahlreicher prominenter und wohlhabender Einwohner, wie auch "Evita" Eva Perón.
Vor der "Casa Rosada", dem Präsidentenpalast
Am Puerto Madero, dem alten Hafenviertel das sich seit den 90ern zu einem der trendigsten und teuersten Wohn- und Arbeitsgegenden entwickelt hat.
Hier gab es dann auch erstmals einen Insidertipp von Juan: die Food-Trucks entlang der Promenade, die zur Mittagszeit sehr gutes Geschäft mit den Büroangestellten des Viertels machen. Wir probieren ein typisches Sandwich mit fein aufgeschnittenem Schweinenacken "bondiola".
Hier seh ich auch zum ersten Mal auf dieser Reise einen "Loro", eine kleine Papageien-Art, aus nächster Nähe. Schon in Peru haben mich diese intensiv grün leuchtenden Vögel fasziniert, konnte sie aber immer nur in den Bäumen über mir sehen. Jetzt endlich nähert sich einer, wahrscheinlich von den abfallenden Brotkrümeln angelockt 😉
Juan erzählt, dass am gegenüber liegenden Ufer der Lagune der Naturpark "Costanera Sur" liegt, eine grüne Naturlandschaft mitten in der großen Stadt. Das möchte ich gerne sehen!
Weiter geht es ins Viertel San Telmo, dem Kunstviertel von BA, wo sich Kunstgalerien an Antiquitätengeschäfte reihen. Auf der Plaza Dorrego treffen wir auf ein Pärchen dass gekonnt einen argentinischen Tango aufs Parkett legt.
Auch beim Obelisken schauten wir bei einem unserer Spaziergänge vorbei, einem Denkmal zum 400-jährigen Stadtgründungsjubiläum.
Soweit unsere touristischen Aktivitäten in der Woche, die wir in Buenos Aires verbrachten. Nachdem ich die Stadt schon von meinem Besuch im Jahr 2014 kannte und Alejandro bereits ein Jahr 2009 in Buenos Aires lebte, wollten wir Zeit mehr mit Freunden als mit Sightseeing verbringen. Wieder bekamen wir einen sehr schönen Einblick in die Lebensweise der Menschen hier. Die Argentinier sind ein lautes Volk, sie reden sehr betont und mit lauter Stimme, doch sind sie auch sehr gelassen und lassen sich nicht schnell auf die Palme bringen. Außer im Straßenverkehr. Mich wundert es dass in Argentinien nicht mehr Unfälle passieren, denn es wird hintereinander, nebeneinander und manchmal hat man das Gefühl sogar übereinander gefahren. Chaos pur - für einen Ausländer zumindest. Doch scheinbar hat alles seine Ordnung und der Verkehr fließt. Lediglich als Fußgänger muss man achtgeben - gebremst wird vor einem Zebrastreifen prinzipiell mal nicht. Und Motorradfahrer missachten auch gern mal eine rote Ampel. Doch wir sind ohne Schaden davon gekommen - als Fußgänger und als Mitfahrer im Auto 😄
Juan Ignacio und Eli haben auch zwei tierische Mitbewohner, eine Chow Chow Dame und eine Mischlingshündin die sie von der Straße gerettet haben. Die täglichen Spaziergänge in den Park ums Eck waren eine angenehme Routine. Und in diesem Park dürfen die Hunde ganz ohne Leine frei laufen, ohne eingezäunte Freilaufzone, man stell sich dies einmal vor. Und für die Besitzer ist es selbstverständlich dass sie die Häufchen ihrer Liebsten aufsammeln, ohne dass ein Schildchen mit angedrohter Strafe drauf hinweist. Bitte verzeiht mir meine Ironie, aber auf meiner Reise durch "Dritte-Welt-Länder" hab ich so oft gesehen, dass hier vieles noch mit Hausverstand funktioniert und ein "Aufeinander schauen" selbstverständlich ist. Schade, dass dies in unseren "hoch entwickelten Ländern" durch übermäßig viel Bürokratie, Auflagen, Strafen, etc. verloren geht. Es lässt sich das Gefühl nicht abschütteln, dass hier einfach alles "einfacher" ist.
Nur zwei Häuserblocks entfernt von der Wohnung gibt es im Sommer einen "Patio" - einen "Garten" mit jeder Menge Food-Trucks, einem "Bio"-Laden und auch mal Live-Musik. Unsere Burschen sind da schon das eine oder andre Mal bis zur Sperrstunde hängen geblieben, so entspannt ist die Atmosphäre dort 😉
Auch eine Kostprobe in den verschiedensten Eisgeschäften durfte natürlich nicht fehlen. Buenos Aires ist bekannt für seine hausgemachten Eissorten in vielfältigen Geschmacksrichtungen. Lecker!
Am Wochenende organisierte Juan einen Ausflug mit Picknick am Ufer des Flusses Rio de La Plata, im Naturpark Costanera Vicente Lopez, etwas außerhalb der Stadt. Es waren mehrere Freunden mit dabei die auch Alejandro noch von seinem Aufenthalt in BA kannte. Wieder erwartete uns ein spektakuläres, doch sich widersprechendes Landschaftsbild: eine wunderbare Flusslandschaft im Grünen vor der mächtigen Skyline von Buenos Aires. Leider kommt es am Foto nicht so drastisch rüber, aber es war wirklich beeindruckend schön!
Ein Besuch in China-Town durfte natürlich auch nicht fehlen:
Das Essen variiert zwar von Land zu Land, doch ist chinesisches Essen irgendwie immer gleich: gebratener Reis oder Nudeln und viel frittiertes und stark gewürztes Essen.
Und am letzten Abend gab zum Abschied noch unser hausgemachtes Sushi. Das gibt es auf diese Art hier nämlich nicht 😉
Unser Aufenthalt in Buenos Aires war wieder einmal einer wunderbarer Abschnitt unserer Reise. Mitten unter den Leuten, mit ihnen leben und sie kennen lernen, das gibt einem soviel mit für das eigene Leben. Juan und Eli sind zwei wunderbare Menschen und ich bin sehr glücklich sie getroffen zu haben. Leider können wir nicht länger bleiben, Juan muss wieder zur Arbeit und eine Woche ist schon eine lange Zeit um zu viert und mit zwei Hunden in einer 50 m2 Wohnung zu verbringen. Wir sagen von Herzen "Danke & Auf Wiedersehen" und machen uns auf nach Pinamar, an den Strand, wo wir die letzten Tage unserer Reise mit Faulenzen und Sonne liegen verbringen möchten.
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