Aufgrund unserer etwas chaotischen Rundreise quer durch Peru sind wir nun mindestens zwei Monate früher als wir uns eigentlich vorgenommen hätten, in Santiago gelandet. Santiago, die Hauptstadt Chiles und mit über fünf Millionen Einwohnern eine Großstadt, die mehr als die Hälfte der österreichischen Bevölkerung aufnehmen könnte. In Santiago wollten wir immer nur einen kurzen Zwischenstopp einlegen um etwas Zeit mit den Eltern und den jüngeren Geschwistern Alejandro´s zu verbringen, bevor wir uns alle zu Weihnachten in Punta Arenas im Süden wieder sehen. Wir haben kein Abreisedatum festgesetzt, sondern uns von unserer inneren Stimme leiten lassen wann der richtige Moment zum Weiterreisen kommt. So wurde aus einem Kurzbesuch schließlich ein vierwöchiger Erholungsurlaub im Kreise der Familie. Meine Schwiegermama wurde nicht eingeweiht dass wir schon früher als erwartet ankommen und so war es eine große freudige Überraschung als wir plötzlich vor der Türen standen 😃
Im Dezember 2018 werden Alejandro und ich unseren 4. Hochzeitstag feiern. Mehr als die Hälfte dieser Zeit haben wir in Österreich gelebt und hatten nur via Internet Kontakt zu seiner Familie in Chile. So aufregend eine Beziehung zwischen zwei Menschen aus so verschiedenen Ländern auch sein mag, sie bringt auch viele Hindernisse mit sich. Eines davon ist besonders herzzerreissend, denn wir können niemals bei unserer beider Familien gleichzeitig leben. Wir werden unsere Geburtstage, Hochzeitstage, besondere familiäre Ereignisse nie mit beiden Familien gemeinsam feiern können. Von Zeit zu Zeit kommt man mal für zwei oder drei Wochen zu Besuch, genießt den kurzen Augenblick gemeinsam und schon muss man sich wieder auf unbestimmte Zeit trennen. Es ist nicht einfach in der Ferne zu leben, erst recht nicht, wenn diese Ferne 12.000 km Luftlinie und 25 Stunden Flugzeit bedeutet. Umso mehr freuen wir uns, dass uns jetzt so unverhofft die Zeit geschenkt wurde. Zeit, die wir mit Mama, Stiefpapa, Oma, Schwestern und Bruder verbringen durften. Wir wissen, dass wir uns alle Ende des Jahres wieder sehen werden, doch genießen wir hier und jetzt jeden Moment zusammen. Ich möchte euch ein paar Fotos zeigen, welche diese schönen Momente widerspiegeln:
Besuch bei Oma Elfega mit Mama Lupita und Schwester Paulina
mit Schwester Paulina
(fast) die ganze Familie Parra
Mama Lupita, Oma Elfega und Schwester Paulina
mit Schwester Paulina, Bruder Eduardo und Schwager Vicente
Natürlich haben wir es uns nicht entgehen lassen, auch ein bisschen die Stadt Santiago zu erkunden. Neben einem Ausflug in das Handwerksviertel "Los Dominicos" (wo ich einen wunderschönen Poncho von Alejandro zum Geburtstag bekam 😃) besuchten wir die Ausstellung "Wale - die Stimmen des Meeres in Chile" im Kulturzentrum La Moneda im Zentrum Santiagos und machten noch viele Spaziergänge durch verschiedenste Stadtteile.
Geburtstags-Cocktail 😊
und Geburtstags-Sushi 😁
... für all jene die wissen wie sehr wir DIESES Sushi hier lieben 😉
vor dem Regierungsgebäude La Moneda
Ausstellung "Wale" im Kulturzentrum La Moneda"
Zu letztem Foto muss ich etwas mehr erzählen. Als Magellanicos mussten wir natürlich unbedingt den neu eröffneten Standort vom "Kiosko Roca" in Santiago ausprobieren. Kisoko Roca ist ein winzig kleines Restaurant in Punta Arenas (Region Magellanes in Patagonien), das eine lange Tradition vorzuweisen hat. Man kann es möglicherweise als erstes Fastfood-Restaurant von Punta Arenas bezeichnen. Schon seit Jahrzehnten werden dort an der langen Bar "Choripan con leche de platano" an die hungrigen Kunden verkauft. Choripan sind kleine Brötchen gefüllt mit einer pikanten Wurstpaste aus Chorizos und Mayonnaise, dazu wird Bananenmilch serviert. Eine ungewöhnliche Kombination für jeden, der nicht in Punta Arenas aufgewachsen ist, aber nach kurzer Gewöhnungszeit ein unverzichtbarer Gaumenschmaus. Ich habe diese kleinen, hausgemachten Leckereien lieben gelernt 😁 Und seit letztem Jahr gibt es auch einen Standort in Santiago gleich hinter dem Regierungspalast La Moneda und unser Testurteil: positiv und empfehlenswert. 100%iger Geschmack wie in Punta Arenas!
Um beim Thema Essen zu verweilen: Auch selbstgemachte Empanadas (gefüllte Teigtaschen) kamen bei uns auf den Tisch und ich habe es mir nicht nehmen lassen, die Familie mit meinen leckern Cupcakes und Muffins zu verwöhnen. Meine neueste Kreation sind Cupcakes á la Pie de Limón, ein Küchlein gefüllt mit Zitronencreme und einer Schneehaube obendrauf, ganz nach dem Vorbild der für Chile typischen Tarte Pie de Limón. Als ich das Jahr 2014 mit Alejandro in Punta Arenas verbrachte, lernten sie meine Backkünste kennen, vor allem Cupcakes waren noch eine Neuheit hierzulande und kamen sehr gut an. Ich bekam sogar einige Bestellungen für große Events, wo ich Tag und Nacht 300 Mini-Cupcakes kreiert habe. So die kleine Geschichte dazu. 😁
In Viña del Mar haben wir auch UNSER Restaurant gefunden: ein All-you-can-eat-Sushi 😳😁😁 Das waren wohl einige der glücklichsten gastronomischen Momente auf dieser Reise! Man muss kurz erklären, warum wir solche Sushi-Fans geworden sind, denn vor 2014 als ich nach Punta Arenas zog, konnte ich Sushi nicht ausstehen. Aber in Chile wird Sushi ganz neu definiert: in Avocado eingerollt, die ganze Rolle paniert oder mit panierten Garnelen gefüllt, auch mit Huhn, Fleisch, Stangensellerie, Paprika, Schnittlauch, was das Herz begehrt. Uns DAS gibt einen einzigartigen Geschmack und macht (zumindest uns) süchtig! 😉 Im Lokal "Sushi a la Roma" gibt es um nur umgerechnet 7 Euro ein Buffet von acht verschieden Sushi-Rollen und Getränke sind auch im Preis inkludiert. Einzige Bedingung: es darf nichts am Teller zurück bleiben. Ein Paradies für Sushi-Fans wie wir!
In Viña del Mar - wir sind zweimal Schwester Paulina für mehrere Tage besuchen gefahren - haben wir hauptsächlich gefaulenzt und das schöne Wetter am Strand genossen. Auch empfehlenswert ist ein Spaziergang durch den großen botanischen Garten mitten in der Stadt. Hier hat man das Gefühl bereits außerhalb der Stadt und mitten in der Natur zu sein. Spazierwege, Picknick Plätze, Grillstationen und viel grüne Natur laden zum Entspannen ein.
Natürlich hat es uns als Naturliebhaber auch in die umliegenden Berge und Nationalparks gezogen, aber davon erzähle ich euch im nächsten Blog 😊

























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